Um einen Flat White zuzubereiten, kommst du um eine Siebträgermaschine nicht herum. Ein echter Espresso ist die Basis für das moderne Kaffeegetränk. Wie du den am besten zubereitest, erklären wir dir kurz hier und in unserem ausführlichen Espresso Brew Guide.
Was du für die Zubereitung eines Flat Whites brauchst
- Siebträgermaschine mit Dampflanze
- Kaffeemühle
- Kaffeebohnen
- Tamper
- Feinwaage
- Milchkännchen
- Milch oder Milchalternative (wir empfehlen Hafermilch)
- Kaffeetasse
- Tuch
Alles da? Dann kann es losgehen.
Was ist ein Flat White?
Ein Flat White ist ein Espresso-Milch-Mischgetränk. Genaue Angaben zum Verhältnis von Espresso und Milch variieren, wir arbeiten mit einer Tasse mit einem Gesamtvolumen von 150 ml bei 30 ml Espresso. Bei der Menge an Espresso ist man sich weltweit einig.
Kaffee mahlen, Espresso zubereiten, kalte Milch vorbereiten
Grundlage für jeden Flat White ist ein Espresso, den du als verkürzten Doppel-Shot beziehst, bis du 30 ml Espresso in deiner Tasse hast. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, nutzen wir stets das Doppelsieb für unseren Espresso. Wir mahlen 18 g Kaffee mit dem gleichen Mahlgrad wie für einen normalen Espresso und füllen ihn in den Siebträger. Leveln und Tampen nicht vergessen! Wir stellen eine Kaffeetasse auf eine Waage unter den Siebträger. Zeigt die Waage 29 g, stoppen wir den Bezug und warten, bis der Kaffee aufhört, zu laufen. Die Durchlaufzeit sollte zwischen 19 und 25 Sekunden betragen.
Nachdem der Espresso extrahiert wurde, nehmen wir unser Milchkännchen und füllen es mit kalter Milch (bis zur Tülle/Ausguss). Anschließend öffnen wir für einen kurzen Moment die Dampflanze, um das Kondenswasser abzulassen. Nun sind wir bereit für das Milchschäumen.
Milch für Flat White schäumen
Wir positionieren den Kopf der Dampflanze unter die Oberfläche der Milch und öffnen den Dampfhahn vollständig. Beachte dabei die Reihenfolge, sonst spritzt die Milch aus dem Kännchen. Dieses umfassen wir mit einer Handfläche vorne und halten es mit der anderen Hand am Henkel.
Die Ziehphase beginnt und der erste Milchschaum bildet sich. Dabei ziehen wir Luft in die Milch ein und bewegen das Kännchen leicht nach unten, sodass ein Teil des Dampflanzenkopfs sichtbar wird. Es entsteht ein kratzendes Geräusch, während das Kännchen spürbar erwärmt wird.
Danach folgt die Rollphase, bei der der Schaum verdichtet wird. Wir bewegen das Kännchen leicht nach oben, damit der Kopf der Dampflanze wieder unter die Milchoberfläche gelangt, während die Milch rotierend verdichtet wird. Sobald das Kännchen heiß wird und das Halten unangenehm wird, schließen wir den Dampfhahn und stellen das Milchkännchen beiseite. Die Milch sollte eine Temperatur von etwa 65 °C haben.
Wir reinigen die Dampflanze jetzt mit einem Tuch von Milchresten, da Milch schnell antrocknet. Am besten machen wir das direkt nach dem Aufschäumen. Dabei öffnen wir kurz den Dampfhahn, während wir das Tuch unter den Lanzenkopf halten, um auch Milchreste in der Lanze zu entfernen. Der heiße Dampf hilft dabei, die Lanze rückstandslos zu säubern.
Anschließend nehmen wir das Milchkännchen und klopfen es auf die Arbeitsfläche, um große Schaumblasen zu entfernen. Danach schwenken wir es, um den Milchschaum homogen zu halten.
Damit das Milchschäumen gelingt, achten wir auf: Die Position des Dampfkopfs in der Milch, den Winkel des Kännchens und den Winkel des Kännchens im Verhältnis zur Dampflanze. Dabei helfen folgende vier Tipps:
- Richte die Dampflanze so aus, dass sie zu dir zeigt und im 45 ° Winkel steht.
- Positioniere das Kännchen so, dass der Dampfkopf mittig in die Milch zeigt.
- Kippe die Unterseite des Kännchens leicht nach links.
- Der Dampfkopf sollte jetzt etwa ⅓ vom rechten Kännchenrand entfernt sein.
Milch und Espresso vermählen
Um sicherzustellen, dass der Espresso einen ausgewogenen Geschmack und eine schöne samtige Textur hat, sind auch beim Eingießen der Milch einige Dinge zu beachten. Nachdem wir unsere Milch aufgeschäumt haben, nehmen wir die Espressotasse und halten sie leicht schräg, entweder am Tassenboden oder am Griff. Anschließend gießen wir die Milch mit einem Winkel von 90 Grad zum Griff ein.
Währenddessen achten wir darauf, dass der Ausguss des Milchkännchens ungefähr eine Handbreit von der Tasse entfernt ist und ein konstanter, dünnflüssiger Milchstrahl entsteht. Dadurch bleibt der Milchschaum unter der Crema des Espressos und die Crema behält ihre schöne Farbe. Um die Milch gleichmäßig zu verteilen, machen wir kreisende Bewegungen beim Eingießen, bis die Tasse gefüllt ist. Dabei verschwindet der Milchschaum unter der Crema unseres Espressos. Und voilà, der Flat White ist fertig!
Wenn du dich für Latte Art interessierst und wissen möchtest, wie du deinen Flatty mit einem Herz verzierst, lies dir unseren Blogartikel zu Latte Art durch.
Anleitung für Iced Flat White
An warmen Tagen lässt sich der Flat White auch wunderbar mit Eis kombinieren. Dafür gehen wir wie folgt vor:
- Wir geben drei bis vier Eiswürfel, am besten Volleis, in ein 250-ml-Glas und füllen es zu zwei Dritteln mit kalter Milch.
- Jetzt beziehen wir 30 g Espresso in ein Shotkännchen und schäumen unsere Milch wie oben beschrieben.
- Die geschäumte Milch gießen wir nun langsam in das Glas, damit oben eine schöne Schaumkrone entsteht.
- Anschließend geben wir den frisch bezogenen Espresso aus dem Shotkännchen hinzu. Dabei achten wir darauf, dass wir diesen langsam über einen der Eiswürfel einschenken, sodass er sich unter dem Milchschaum verteilt.
- Fertig ist der Flat White auf Eis!
Woher kommt Flat White?
Der Flat White ist auf der Weltbühne des Kaffees erst relativ kurz vertreten. Im Gegensatz zu Klassikern wie dem italienischen Cappuccino kommt er aus Australien oder Neuseeland, wo sich in den letzten Jahrzehnten eine beachtliche Kaffeekultur entwickelt hat. In Neuseeland hat auch Mats seine Leidenschaft für Kaffee entdeckt, als er einige Monate in einem Third-Wave-Café gearbeitet hat.
Die Australier und Neuseeländer sind sich uneins, auf welcher Insel, in welcher Stadt und in welchem Jahr der Flat White zum ersten Mal getrunken und angeboten wurde. Im Gespräch sind hauptsächlich die 1970er und 80er Jahre. Im Jahr 2015 nahm der Kaffeeriese Starbucks Flat White mancherorts in sein Programm und machte ihn so einem breiteren Publikum zugänglich.
Woher hat Flat White seinen Namen?
Die Namensgebung des Flat White beschreibt die dünne Schicht von Milchschaum auf dem Kaffeegetränk. Anders als beim Espresso wird für den Flatty, wie er in der Kaffeeszene oft verkürzt genannt wird, weniger Milch verwendet. Vor allem in den Ursprungsländern Australien und Neuseeland wird die Milch für den Flat White auch kürzer aufgeschäumt. Die Milch ist deswegen noch deutlich flüssiger und weniger schaumig. Dadurch entsteht am Ende nur eine dünne Milchschaumschicht.