Um einen Kaffee mit dem Espressokocher/Moka Pot (Bialetti, Cilio) richtig zuzubereiten, brauchst du folgendes Equipment:
- Espressokocher (wir nutzen wegen der Wärmeleitfähigkeit eine Kanne aus Aluminium)
- Kaffeemühle
- Feinwaage
- Wasserkocher oder -kessel mit Temperaturanzeige
- Kaffeebohnen
Alles da? Dann legen wir los! Falls du noch etwas brauchst, findest du das Meiste in unserem Onlineshop. Folge dazu einfach den Links oben.
1. Rezept für den Espressokocher festlegen
Die Grundlage für jedes Kaffeerezept ist das Verhältnis von Kaffee zu Wasser (engl. brew ratio). Es bestimmt die Stärke und den Geschmack deines Kaffees. Für die Herdkanne empfehlen wir ein Verhältnis von 1:9,5, also etwa 10,5 g Kaffee pro 100 Milliliter Wasser. Wir geben alles in Gramm an, weil wir immer mit Feinwaage arbeiten.
2. Kaffeemenge für den Espressokocher genau abwiegen
Wir stellen unsere Mühle auf die Feinwaage, tarieren diese und füllen die Kaffeebohnen ein, bis die Waage die gewünschte Menge von 10,5 g zeigt. Hier arbeiten wir mit 0,1-Gramm-Genauigkeit. Geeignete Feinwaagen für Kaffee findest du im Shop.
Selbst kleine Abweichungen können bei einer Tasse Kaffee schon einen deutlichen Geschmacksunterschied machen. Deshalb achten wir immer darauf, genau zu arbeiten.
3. Mahlgrad für Kaffee mit dem Espressokocher

Mahlgrad für die Kaffeezubereitung mit der Herdkanne (Bialetti® o. ä.). Der Mahlgrad sollte unbedingt gröber als für die Siebträgermaschine gewählt werden.
Den Mahlgrad wählen wir etwas feiner als Tafelsalz (Richtwert für die Comandante-Kaffeemühle: 20 Clicks). Je feiner der Mahlgrad, desto länger braucht das Wasser, um sich den Weg durch das Kaffeemehl zu bahnen. Kaffeemühlen mit homogenem Mahlergebnis findest du im Shop. Es ist wichtig, dass das Mahlgut ungefähr gleich groß ist, um eine gleichmäßige, kontrollierte Extraktion zu ermöglichen.
4. Wasser vorheizen
Wir erhitzen unsere festgelegte Wassermenge auf ca. 60 °C. Das sorgt dafür, dass die Espressokanne aus dem hervorragend wärmeleitenden Material Aluminium auf der Herdplatte nicht zu stark (weil kürzer) erhitzt wird. Das heiße Wasser gießen wir in den unteren Teil unserer Herdkanne.
5. Kaffeemehl in das Sieb einfüllen
Jetzt geben wir den gemahlenen Kaffee in das Sieb, ohne ihn anzudrücken. Das ist wichtig, da das heiße Wasser sonst zu langsam durch das Kaffeemehl emporsteigt, was für einen bitteren Geschmack sorgt.
6. Espressokocher erhitzen
Wir stellen unseren Espressokocher jetzt auf eine Herdplatte und erhitzen ihn mit offenem Deckel. Sobald der obere Teil zur Hälfte vollgelaufen ist, nehmen wir die Herdkanne von der Platte. Die Resthitze sorgt dafür, dass sich auch das übrige Wasser seinen Weg nach oben bahnt und als leckerer Kaffee aus der Mitte der Kanne kommt.
7. Kaffee aus dem Espressokocher probieren
Sobald das Wasser vollständig durchgelaufen ist, geben wir den Kaffee direkt in eine oder mehrere Tassen. Dadurch kühlt er noch einmal etwas ab und bleibt geschmacklich frei von Bitterstoffen. Lassen wir ihn zu lange im Kännchen, kann sich noch ein bitterer Geschmack einstellen.
Jetzt probieren wir den Kaffee. Schmeckt er, wie gewünscht, sind wir am Ziel. Ist er zu bitter, haben wir unten einige Tipps, für die nächste Zubereitung.
Kaffee zu bitter? So passt du das Rezept an
Für einen guten, ausbalancierten Kaffee aus dem Espressokocher lösen wir etwa 22 % der Kaffeepartikel aus den gemahlenen Kaffeebohnen. Schmeckt der Kaffee zu bitter, sind zu viele Partikel in der Tasse gelandet. Ist er hingegen zu sauer und wässrig, haben wir zu wenige Partikel gelöst.
Schmeckt der Kaffee bitter, kann das mehrere Gründe haben. Entweder wir haben zu fein gemahlen, das Kaffeemehl im Sieb angedrückt oder mit zu heißem Wasser extrahiert. Die Folge ist eine Überextraktion.
Wir schreiben im Text immer wieder Espressokocher oder Herdkanne. Letztere Bezeichnung ist präziser, weil aus der Espressokanne gar kein Espresso kommt. Dafür entsteht in dem Gerät zu wenig Druck (maximal 3 bar). In einer Siebträgermaschine sind es hingegen um die 9 bar.