Dieses Equipment brauchst du, um Filterkaffee mit der AeroPress richtig zuzubereiten:
- AeroPress Kaffeebereiter
- Filterpapier
- Tasse oder Karaffe
- Kaffeemühle
- Feinwaage
- Wasserkocher oder -kessel, optimal mit Schwanenhals und Temperaturanzeige
- Kaffeebohnen
- Etwas zum Umrühren
Falls dir noch etwas für die Zubereitung fehlt, findest du alles im Onlineshop, indem du den Links oben folgst. Wir beschreiben in diesem Artikel zwei Rezepte. Ein Rezept für kräftigere Kaffees und eins für hellere Kaffeeröstungen, das du am Ende des Artikels findest.
1. Rezept festlegen
Das Verhältnis von Kaffee zu Wasser (engl. brew ratio) ist die Grundlage jedes Kaffeerezepts. Mit ihm bestimmen wir die Stärke und den Geschmack des Kaffees. Mit der AeroPress lässt sich gut experimentieren und so lassen sich ganz unterschiedliche Geschmäcker herausarbeiten. Wir empfehlen ein Verhältnis von 1:13 bis 1:16. Bei 250 ml Wasser, die in die AeroPress passen, sind das 15 bis 18 Gramm Kaffee. Alle Angaben sind in Gramm, weil wir mit einer Feinwaage arbeiten.
Für Philips Rezept nutzen wir 15 Gramm Kaffee und 250 ml Wasser.
2. Kaffee-Menge für die AeroPress genau abwiegen
Wir stellen ein Gefäß oder unsere Mühle auf eine Feinwaage und drücken Tara, damit das Display 0 zeigt. Jetzt füllen wir die Kaffeebohnen ein, bis die Waage die gewünschte Menge zeigt. Hier arbeiten wir mit 0,1-Gramm-Genauigkeit.
3. Mahlgrad des Kaffeemehls
Der Mahlgrad sollte als erster Richtwert etwas gröber als Tafelsalz gewählt werden. Hier gelten folgende Faustregeln: Je feiner das Kaffeemehl, desto länger braucht unser Wasser, um durchzufließen. Je länger Wasser und Kaffeemehl in Kontakt sind, desto stärker die Extraktion aus.
Für Philips Rezept wählen wir einen mittleren Mahlgrad, bei dem das Kaffeemehl etwa so körnig wie Tafelsalz ist. Als Referenz: 17 Clicks auf der Comandante-Kaffeemühle. Ein konsistentes Mahlergebnis ist entscheidend. Entsprechende Mühlen findest du im Shop.
4. Wasser aufkochen und Filter ausspülen
Wir erhitzen das Wasser auf die gewünschte Temperatur. Für die meisten Filterkaffees empfehlen wir eine Wassertemperatur von 94° C. Hier gilt: je höher die Temperatur, desto stärker die Extraktion. Mit dem heißen Wasser spülen wir das Filterpapier in der AeroPress-Filterhalterung kurz aus, um den Eigengeschmack des Papiers zu verringern.
5. Blooming
Jetzt geben wir den gemahlenen Kaffee in die AeroPress und stellen die Waage wieder auf 0 (Tara). Im ersten Schritt starten wir unseren Timer und gießen gleichmäßig Wasser auf das Kaffeemehl, bis es komplett befeuchtet ist.
Für Philips Rezept nehmen wir dafür 60 g Wasser. Wichtig ist, das Wasser nur ins Kaffeemehl und nicht am Rand entlang zu gießen. Jetzt warten wir 30 Sekunden und rühren das Kaffeemehl dabei leicht um, damit alle Gase entweichen.
6. Kaffee-Extraktion
Nach 30 Sekunden gießen wir ein zweites Mal Wasser in die AeroPress, bis die Waage 250 g anzeigt. Anschließend setzen wir den Plunge ein (Stempel/oberer Teil der AeroPress).
Für Philips Rezept warten wir bis der Timer 2:30 Minuten anzeigt und schwenken die AeroPress dann vorsichtig aber bestimmt. Bei 4 Minuten auf dem Timer drücken wir den Plunger nach unten, damit der Kaffee in unser untergestelltes Gefäß fließt.
7. Filterkaffee aus der AeroPress genießen
Nachdem unsere 250 ml Wasser in der AeroPress gelandet sind, schwenken wir diese kurz, um den Kaffee etwas abkühlen zu lassen. Filterkaffee entfaltet sich dann am besten, wenn er nicht ganz heiß getrunken wird. Tatsächlich schmeckt er etwas kühler oft noch besser! Ganz anders, als man es sonst gewohnt ist. Voraussetzung dafür sind hochwertige Kaffeebohnen.
AeroPress-Kaffee zu bitter, sauer oder wässrig?
Für einen guten, ausbalancierten Filterkaffee lösen wir etwa 20 % der Kaffeepartikel aus dem gemahlenen Kaffeemehl. Schmeckt der Kaffee zu bitter, haben wir zu viele Partikel herausgelöst. Ist er hingegen zu sauer und wässrig, haben wir zu wenige Partikel gelöst.
Schmeckt der Kaffee bitter, wollen wir also weniger aus dem Kaffeemehl herauslösen. Dafür mahlen wir entweder gröber, um die Angriffsfläche des Kaffeemehls für das Wasser zu reduzieren, verkürzen die Ziehzeit oder senken die Wassertemperatur.
Schmeckt der Kaffee zu sauer oder wässrig, müssen wir mehr Partikel aus dem Kaffee lösen. Analog zur Überextraktion wählen wir bei der Unterextraktion einen feineren Mahlgrad, erhöhen die Wassertemperatur oder verlängern die Kontaktzeit von Wasser und Kaffeemehl.
Wir empfehlen, nicht alles auf einmal zu ändern, sondern immer nur einen Parameter anzupassen. Es lohnt sich, ein bisschen zu experimentieren.
Da Kaffee zum größten Teil aus Wasser besteht, spielt dessen Beschaffenheit (Wasserhärte und Zusammensetzung) eine große Rolle für den Geschmack. Näheres dazu erfährst du in unserem Ratgeber für Kaffeewasser.
Noch ein Tipp: Bei dunkleren Kaffeebohnen lohnt es sich oft, die Extraktion etwas zu verringern. Das erreichst du entweder durch gröberes Mahlen, eine verringerte Wassertemperatur oder eine kürzere Brühzeit.
- 18 Gramm Kaffee
- 200 ml (+40 ml) Wasser auf 90° C erhitzen
- Kaffee mit 20 Klicks mahlen (Comandante)
- 60 ml Wasser eingießen und leicht umrühren, 30 Sekunden warten
- anschließend bis 200 ml auffüllen, umrühren und Plunge aufsetzen
- bei 3 Minuten Plunger herunterdrücken
- dem Kaffee 40 ml Wasser hinzugeben (Bypass)
- Fertig!