Um einen Milchkaffee zuzubereiten, kommst du um eine Siebträgermaschine nicht herum. Ein echter Espresso ist die Basis für das beliebte Getränk. Wie du den am besten zubereitest, erklären wir dir kurz hier und in unserem ausführlichen Espresso Brew Guide.
Was du für die Zubereitung eines Milchkaffees brauchst:
- Siebträgermaschine mit Dampflanze
- Kaffeemühle
- Kaffeebohnen
- Tamper
- Feinwaage
- Milchkännchen
- Milch oder Milchalternative (wir empfehlen Hafermilch)
- Zwei Kaffeetassen
- Tuch
Alles da? Dann kann es losgehen.
Was ist ein Milchkaffee?
Ein Milchkaffee ist ein Kaffee-Milch-Mischgetränk. Genaue Angaben zum Verhältnis von Kaffee und Milch variieren von Land zu Land, ebenso wie die Frage, ob Filterkaffee oder Espresso in den Drink gehört. Wir arbeiten mit einer Tasse mit einem Gesamtvolumen von 180 ml bei 20 ml Espresso. Damit sind wir näher am spanischen Cortado als am althergebrachten deutschen Milchkaffee, wobei ersterer weniger Milch benötigt.
Kaffee mahlen, Espresso machen, kalte Milch vorbereiten
Grundlage für jeden Milchkaffee ist ein Espresso, den du als Single-Shot beziehst, bis du 20 ml Espresso in deiner Tasse hast. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, nutzen wir trotzdem immer das Doppelsieb für unseren Espresso. Wir mahlen 18 g Kaffee mit dem gleichen Mahlgrad wie für einen normalen Espresso und füllen ihn in den Siebträger, leveln und tampen. Wir stellen eine Kaffeetasse auf eine Waage unter den Siebträger und eine weitere auf die andere Seite unter den Siebträger. Zeigt die Waage 19 g, stoppen wir den Bezug und warten, bis der Kaffee durchgelaufen ist. Die Durchlaufzeit sollte zwischen 25 und 30 Sekunden betragen.
Jetzt nehmen wir unser Milchkännchen und füllen es mit kalter Milch, maximal bis zum unteren Ende des Ausgusses. Anschließend öffnen wir für einen kurzen Moment die Dampflanze, um das Kondenswasser abzulassen. Nun sind wir bereit für das Milchschäumen.
Milch für Milchkaffee schäumen
Wir positionieren den Kopf der Dampflanze unter die Oberfläche der Milch und öffnen den Dampfhahn vollständig. Beachte dabei die Reihenfolge, sonst spritzt es Milch. Das Kännchen umfassen wir mit einer Handfläche vorne und halten es mit der anderen Hand am Henkel.
Die Ziehphase beginnt und der erste Milchschaum bildet sich. Dabei ziehen wir Luft in die Milch ein und bewegen das Kännchen leicht nach unten, sodass ein Teil des Dampflanzenkopfs sichtbar wird. Es entsteht ein kratzendes Geräusch, während das Kännchen spürbar erwärmt wird.
Danach folgt die Rollphase, bei der der Schaum verdichtet wird. Wir bewegen das Kännchen leicht nach oben, damit der Kopf der Dampflanze wieder unter die Milchoberfläche gelangt, während die Milch rotierend verdichtet wird. Sobald das Kännchen heiß wird und das Halten unangenehm wird, schließen wir den Dampfhahn und stellen das Milchkännchen beiseite. Die Milch sollte eine Temperatur von etwa 65 °C haben. Ist sie zu heiß, zersetzen sich die Proteine und der Milchschaum geht kaputt und schmeckt seltsam.
Wir reinigen die Dampflanze jetzt mit einem nassen Tuch von Milchresten, da Milch schnell antrocknet. Am besten machen wir das direkt nach dem Aufschäumen. Dabei öffnen wir kurz den Dampfhahn, während wir das Tuch ganz kurz unter den Lanzenkopf halten, um auch Milchreste in der Lanze zu entfernen. Der heiße Dampf hilft dabei, die Lanze rückstandslos zu säubern. Aber Achtung: Hier wird es sehr schnell sehr heiß!
Anschließend nehmen wir das Milchkännchen und klopfen es auf die Arbeitsfläche, um große Schaumblasen zu entfernen. Danach schwenken wir es, um den Milchschaum homogen zu halten.
Damit das Milchschäumen gelingt, achten wir auf: Die Position des Dampfkopfs in der Milch, den Winkel des Kännchens und den Winkel des Kännchens im Verhältnis zur Dampflanze. Dabei helfen folgende vier Tipps:
- Richte die Dampflanze so aus, dass sie zu dir zeigt und im 45 ° Winkel steht.
- Positioniere das Kännchen so, dass der Dampfkopf mittig in die Milch zeigt.
- Kippe die Unterseite des Kännchens leicht nach links.
- Der Dampfkopf sollte jetzt etwa ⅓ vom rechten Kännchenrand entfernt sein.
Milch in den Espresso geben
Um sicherzustellen, dass der Espresso einen ausgewogenen Geschmack und eine schöne samtige Textur hat, sind auch beim Eingießen der Milch einige Dinge zu beachten. Nachdem wir unsere Milch aufgeschäumt haben, nehmen wir die Espressotasse und halten sie leicht schräg, entweder am Tassenboden oder am Griff. Anschließend gießen wir die Milch mit einem Winkel von 90 Grad zum Griff ein.
Währenddessen achten wir darauf, dass der Ausguss des Milchkännchens ungefähr eine Handbreit von der Tasse entfernt ist und ein konstanter, dünnflüssiger Milchstrahl entsteht. Dadurch bleibt der Milchschaum unter der Crema des Espressos und die Crema behält ihre schöne Farbe. Um die Milch gleichmäßig zu verteilen, machen wir kreisende Bewegungen beim Eingießen, bis die Tasse gefüllt ist. Dabei verschwindet der Milchschaum unter der Crema unseres Espressos. Der Milchkaffee ist fertig!
Wenn du dich für Latte Art interessierst und wissen möchtest, wie du deinen Milchkaffee mit einem Herz verzierst, lies dir unseren Blogartikel zu Latte Art durch.
Woher kommt Milchkaffee?
Der Milchkaffee gehört zu den ältesten Kaffeemischgetränken der Welt. Das erste Dokument von Milch im Kaffee wird dem niederländischen Weltenbummler Johan Nieuhof zugeschrieben. Er soll im 17. Jahrhundert mit Kaffee und Milch experimentiert haben. Was als Experiment begann, hat sich über die Jahrhunderte zur Kultur vieler Ländern entwickelt, die den Milchkaffee alle etwas anders interpretieren.
Woher hat Milchkaffee seinen Namen?
Die Namensgebung des Milchkaffees in Deutschland ist sehr beschreibend. Milch und Kaffee – soweit, so klar. Bei den deutschsprachigen Nachbarn ist das schon anders: Die Schweizer nennen ihren Milchkaffee Schale, die Österreicher Melange. in Frankreich heißt das Getränk café au lait, in den Niederlanden koffie verkeerd, in Italien Caffè Latte. Mal wird er mit Filterkaffee zubereitet und mal mit Espresso. Kennst du noch andere Begriffe für Milchkaffee? Schreibe sie uns in die Kommentare.