Vom 25. bis zum 27. Februar fanden im nordrhein-westfälischen Emmerich die deutschen Meisterschaften im Kaffeerösten statt. Der amtierende Meister Philip Weller hat sich die erneute Teilnahme nicht entgehen lassen und seinen letztjährigen Titel souverän gegen 13 andere Rösterinnen und Röster verteidigt. Der Freiburger betreibt mit seiner Frau Aurore Ceretta und seinem Bruder Mats Weller seit 2018 die Günter Coffee Roasters, eine Rösterei für Spezialitätenkaffee in Freiburg. Dazu haben sie ein kleines Café in der Merianstraße 8, zwischen altem Rathaus und Unterlinden. „Im April geht es auf die Weltbühne, nach Houston", verrät Weller, der mit seinem Gewinn das Ticket für die Röstweltmeisterschaft in Texas gelöst hat.
Bei den jährlich stattfindenden Röstmeisterschaften müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Themengebieten rund um den Rohkaffee ihr Können unter Beweis stellen. Den Anfang macht die Rohkaffeeexpertise, wo dieser qualitativ beurteilt werden muss. Dabei müssen allerlei Eigenschaften und Defekte der Bohnen richtig gemessen und erkannt werden, die Profis sprechen hier vom sogenannten Green Grading. Anschließend müssen die Kontrahenten verschiedene Proberöstungen mit für sie unbekannten Rohkaffeebohnen durchführen. Die Ergebnisse gilt es aufzuzeichnen und bei der eigentlichen Wettkampfröstung möglichst genau zu reproduzieren – inklusive Bohnenfarbe und Geschmacksnoten. Einen Tag später werden die Röstkaffees von einer Expertenjury doppelt-blind verkostet und mit den prognostizierten Röstkurven abgeglichen. Ceretta unterstützt ihren Mann mit ihrer feinen Zunge als Coach, die ihr letztes Jahr den Vizeweltmeistertitel im Kaffeeverkosten eingebracht hat.